Kostenlose Aufmaß Vorlage für Architekten und Ingenieure

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Ohne ein sauberes Aufmaß lässt sich kein Bauprojekt sicher steuern. Damit das zuverlässig funktioniert, braucht es eine klare Struktur und die richtige Vorlage.
Was ist ein Aufmaß?
Ein Aufmaß (oder Aufmass) ist die exakte Erfassung und Dokumentation von Maßen, Mengen und Flächen im Bauwesen. Architekten und Ingenieure nutzen es zur Planung und Abrechnung von Bauprojekten – weshalb zwischen zwei Arten von Aufmaß zu unterscheiden ist:
- Ein Planungsaufmaß liefert alle notwendigen Daten für die Bestandsaufnahme, Planung und Erstellung von Leistungsverzeichnissen.
- Ein Abrechnungsaufmaß dokumentiert die tatsächlich ausgeführten Leistungen als Grundlage für die prüffähige Abrechnung.
Entsprechend ist das Aufmaß in der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB/B) definiert und erfüllt damit zwei zentrale Funktionen:
- Aufmaß zur Planung: fasst alle relevanten Angaben zu Leistungen und Mengen für die Planung und Ausschreibung zusammen.
- Aufmaß zur Abrechnung: fasst alle ausgeführten Arbeiten und verarbeiteten Mengen für die korrekte Vergütung der Bauleistungen zusammen.
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Aufmaß Vorlage zur Planung und Ausschreibung
Das Planungs- oder Bestandsaufmaß wird in der Leistungsphase 1 (Grundlagenermittlung) durchgeführt; vor Beginn der Bauarbeiten, um relevante Bestandsdaten zu erfassen.
Architekten nutzen dieses Planungsaufmaß für:
- Bestands- und Planzeichnungen
- Flächen- und Raumberechnungen
- Material- und Mengenermittlungen
- Kostenrahmen und Kostenschätzung
Je sorgfältiger das Planungsaufmaß erstellt wird, desto verlässlicher sind die späteren Ausschreibungen und Kostenberechnungen.

Was gehört ins Planungsaufmaß?
Das Aufmaß zur Planung ist raum- bzw. objektorientiert aufgebaut. Das heißt, die Maße eines Raumes oder Bauteils werden vollständig erfasst und durch Skizzen oder Fotos ergänzt.
- Projektdaten: Projektname, Bauherr, Bauort, Datum, verantwortliche Personen
- Raum- und Bauteilübersicht: Alle Räume, Geschosse und Bauteile (einzeln)
- Maße und Flächen: Längen, Breiten, Höhen, Flächen, Volumina
- Materialangaben: relevante Informationen zu Böden, Wänden, Decken oder Fenstern
- Skizzen & Pläne: Einfache Skizzen oder CAD-Pläne zur Orientierung
- Besonderheiten: Deckenhöhen, schräge Wände, Nischen, Durchbrüche
Aufmaß Vorlage zur Abrechnung der Bauleistung
Das Aufmaß zur Abrechnung wird in der Leistungsphase 8 – Objektüberwachung erstellt; während bzw. nach der Fertigstellung eines Bauprojekts. Es dient als rechtssicherer Nachweis für die Abrechnung und muss daher klar dokumentieren, welche Leistungen tatsächlich ausgeführt und welche Mengen verbaut wurden.
Architekten nutzen dieses Abrechnungsaufmaß für:
- Soll-Ist-Vergleich zur Leistungserfassung
- Kontrolle von Abschlags- und Schlussrechnungen
- Dokumentation von Nachträgen und Mengenänderungen
- Abstimmung mit ausführenden Gewerken sowie Auftraggebern

Was gehört ins Abrechnungsaufmaß?
Das Abrechnungsaufmaß wird positionsweise geführt und erfasst jede einzelne Leistung, die im Leistungsverzeichnis ausgeschrieben war.
Die wichtigsten Informationen im Abrechnungsaufmaß:
- Projektdaten: Projektname, Bauherr, Bauort, Datum, verantwortliche Personen
- LV-Positionen: eindeutig referenzierte Position aus dem Leistungsverzeichnis
- Leistung: klare Beschreibung der ausgeführten Leistung (z. B. Estrich)
- Einheit: Länge, Breite, Höhe, Durchmesser, Volumen etc.
- Soll-Menge: vereinbarte Leistung entsprechend der Ausschreibung
- Ist-Menge: tatsächlich ausgeführte Leistung in entsprechender Einheit
- Rechenweg: nachvollziehbare Rechenbeispiele (z. B. Fläche × Länge)
- Fotos: zur Dokumentation des Zustands vor, während oder nach der Ausführung
- Skizzen: zur Veranschaulichung komplexer Gegebenheiten oder Leistungen
- Unterschriftenfeld: für die gemeinsame Abnahme mit Auftragnehmern
- Bemerkungen / Nachträge: Abweichungen vom LV oder zusätzliche Leistungen
Wie nehme ich ein Aufmaß als Architekt?
Damit ein Aufmaß als sichere Grundlage für die Planung und Abrechnung genutzt werden kann, sollten Architekten folgendes beachten:
- Aufmaßarten klar trennen: separate Vorlagen für Planungs- und Abrechnungsaufmaß verwenden oder eine flexible Vorlage, die beide Zwecke abdeckt.
- Regelmäßig aufmessen: Mengen nicht erst am Ende erfassen, sondern parallel zum Baufortschritt – direkt bei der Rechnungsprüfung.
- Mengen genau ermitteln: Flächen und Volumen immer genau messen statt schätzen.
- Nachträge sofort kennzeichnen: Abweichungen von LV-Positionen oder zusätzliche Leistungen direkt eintragen.
- Berechnungen darlegen: Jede Menge mit einem klaren Berechnungsweg dokumentieren (z. B. Länge × Breite = Fläche).
- Position für Position abhandeln: Ist- und Soll-Mengen nebeneinander aufführen zum direkten Vergleich
- Gemeinsame Abnahme: Aufmaß vom Auftragnehmer freigeben lassen, um Unstimmigkeiten zu vermeiden.
- Vorlagen standardisieren: einheitliche Struktur im Büro, um das Aufmaß zu beschleunigen und Fehlerquellen zu minimieren.
- Digitale Tools einsetzen: Laserscanner, CAD, BIM oder Tablet-Apps für eine höhere Genauigkeit und Effizienz.
Analoges Aufmaß vs. digitales Aufmaß: Was ist besser?
Viele Architekten und Ingenieure führen das Aufmaß analog durch: Zollstock, Zettel und Papier. Dafür nutzen sie oft Aufmaßformulare bzw. Aufmaßzettel, wie sie auch in diesem Blogartikel heruntergeladen werden können.
Moderne Planungsbüros wiederum setzen zunehmend auf digitale Aufmaßmethoden, um z. B. die im Leistungsverzeichnis vereinbarten und tatsächlich umgesetzten Mengen bei der Rechnungsprüfung online zu vergleichen.

Das digitale Aufmaß ermöglicht:
- Einfache Datenerfassung: Maße, Flächen und Mengen werden einmal erfasst und dann zentral gespeichert für jeden weiteren Verwendungszweck.
- Automatische Berechnungen: Viele Softwareprogramme übernehmen die Berechnungen, was die Mengenermittlung beschleunigt und Fehler reduziert.
- Direkter Vergleich: Soll- und Ist-Mengen lassen sich nebeneinander darstellen, was den Vergleich der vereinbarten und ausgeführten Arbeiten erleichtert.
- Digitale Referenzierung: Räume und Bauteile und können eindeutig benannt und jederzeit nachvollzogen werden; genauso wie Werte, die als Variable hinterlegt werden.
- Integration in AVA-Software und CAD-Software: Alle erfassten Daten lassen sich direkt für die Planung, Kostenkalkulation, Ausschreibung und Abrechnung übertragen.
- Echtzeit-Aktualisierung: Alle Projektbeteiligten greifen stets auf aktuelle Daten zu, wodurch Transparenz und Nachvollziehbarkeit erhöht werden.
In anderen Worten: Ein digitales Aufmaß ist deutlich effizienter für die Planung und Abrechnung.
Exaktes Aufmaß, stressfreie Planung, sichere Abrechnung
Ein präzises Aufmaß ist die Grundlage für die sichere Planung und Abrechnung von Bauprojekten. Während das Planungsaufmaß alle relevanten Daten für Bestandsaufnahme, Planung und Leistungsverzeichnisse liefert, dokumentiert das Abrechnungsaufmaß die tatsächlich erbrachten Leistungen für eine prüffähige Abrechnung.
Beide Aufmaßarten erfordern sorgfältige Erfassung von Maßen, Flächen, Volumina, Materialien sowie eine klare Dokumentation durch Skizzen, Fotos und Berechnungen.
Moderne digitale Methoden erleichtern diese Arbeit erheblich: Sie ermöglichen zentrale Datenspeicherung, automatische Berechnungen, Soll-Ist-Vergleiche in Echtzeit und eine direkte Integration in CAD- und AVA-Software. So wird das Aufmaß effizienter, transparenter und weniger fehleranfällig, was die Planung und Abrechnung gleichermaßen unterstützt.












