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Bruttogrundfläche (BGF): Berechnung nach DIN 277 und Definition

In unserem heutigen Blog erfährst du alles Wichtige zur Berechnung und Definition der Bruttogrundfläche (BGF). Wir zeigen dir an einem Beispiel wie du die BGF berechnest.
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Die Bruttogrundfläche ist eine enorm wichtige Begrifflichkeit in der Baubranche, die eine große Rolle bei der Planung und Berechnung von Gebäuden spielt.

Was ist die Bruttogrundfläche?

Die Bruttogrundfläche (BGF) wird laut DIN definiert als „Gesamtheit der Grundflächen oder eines Teilbereichs des Bauwerks“, unabhängig von deren Nutzbarkeit. Die BGF ist die Summe aller Grundflächen der Grundrissebenen eines Gebäudes und deren konstruktiven Umschließungen. Die Bruttogrundfläche wird in Quadratmetern (m²) angegeben und ist ein wichtiger Indikator für die Größe eines Gebäudes. Sie wird als Mengen- und Bezugseinheit benötigt, um die Baukosten gemäß DIN 276 in den Kostengruppen 300, KG 400 sowie KG 600 bis KG 800 zu ermitteln.

Grundlage der BGF - DIN 277

Die Berechnung der BGF basiert auf der DIN 277 "Grundflächen und Rauminhalte im Bauwesen". Die DIN 277 legt die Definitionen, Regeln und Grundlagen für die Ermittlung von Grundflächen und Rauminhalten im Bauwesen fest und ist somit ein wichtiges Werkzeug für ArchitektInnen. Die DIN 277 wurde erstmals im Jahr 1934 eingeführt und in den folgenden Jahren mehrfach aktualisiert und überarbeitet.  Die neueste Version ist im August 2021 aktualisiert worden, wobei die bisher gültige DIN 277:2016 durch die neue DIN 277:2021-08 ersetzt wurde.

Was gehört zur Bruttogrundfläche?

Die Bruttogrundfläche setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der Nettoraumfläche (NRF) und der Konstruktionsgrundfläche (KGF).

Bestandteile der BGF

Nettoraumfläche (NRF)

Die Nettoraumfläche (NRF) ist die Summe aller Flächen innerhalb eines Gebäudes, die für die tatsächliche Nutzung zur Verfügung stehen. Dazu gehören Wohnräume, Arbeitsräume, Freizeiträume, Sanitärräume und ähnliche Räumlichkeiten. Die NRF ist also die Summe aller Innenflächen, die tatsächlich genutzt werden können.

Die Nettoraumfläche gliedert sich noch weiter in:

  • Nutzungsfläche (NUF)
  • Technikfläche (TF)
  • Verkehrsfläche (VF)

Konstruktionsgrundfläche (KGF)

Die Konstruktionsgrundfläche (KGF) ist die Summe aller Flächen innerhalb eines Gebäudes, die für die Konstruktion und den Betrieb des Gebäudes erforderlich sind. Dazu gehören beispielsweise tragende Wände, Stützen, Installationsschächte, Treppenhäuser, Fahrstuhlschächte und ähnliche Bereiche. Im Gegensatz zur Nettoraumfläche (NRF) sind die Flächen, die zur KGF gehören, nicht für die tatsächliche Nutzung durch die BewohnerInnen oder NutzerInnen des Gebäudes vorgesehen. Die KGF ist also die Summe aller Innenflächen, die für die Konstruktion und den Betrieb des Gebäudes erforderlich sind.

Wie berechnet man die Bruttogrundfläche (BGF)?

Die Bruttogrundfläche, kurz BGF, wird durch die Addition der Nettogrundfläche und der Konstruktionsgrundfläche ermittelt. Diese umfasst alle Grundflächen der aufgehenden Baukonstruktionen aller Ebenen, einschließlich Wände, Hohlräume und Installationskanäle. Die Formel lautet: BGF = Nettogrundfläche + Konstruktionsgrundfläche.

Für die zweite Methode müssen die Grundflächen des Gebäudes nach der DIN 277 nach ihrer Zugehörigkeit zu verschiedenen Bereichen getrennt ermittelt werden. Für die Berechnung sind nach DIN 277, Abschnitt 6.1 die „äußeren Maße der Baukonstruktionen einschließlich Bekleidung (z. B. Außenseite von Putzschichten, mehrschalige Wandkonstruktionen) in Höhe der Oberkanten der Boden- und Deckenbeläge“ anzusetzen. Darüber hinaus muss die Grundfläche der einzelnen Geschosse separat ermittelt werden.

Zur getrennten Ermittlung der Grundflächen gibt es seit der DIN 277:2016 nur noch zwei Bereiche in welche die Räume und Flächen eingeteilt werden müssen:

  • Regelfall (R): Dazu zählen alle Flächen die vollständig umschlossen sind.
  • Sonderfall (S): Dazu zählen alle Flächen die konstruktiv verbunden, aber nicht vollständig umschlossen sind.
Berechnung der BGF

Im folgenden Beispiel haben wir einen offenen Wohnbereich, mit 214 m² Grundfläche und einer Terrasse mit 108 m². Da die Terrasse ungedeckt ist, fällt sie nicht in die Bruttogrundfläche. Die BGF für den Plan wäre als 214 m².

Berechnung der BGF Beispiel

Welche Räume zählen nicht zur Berechnung der Bruttogrundfläche?

  • Dach- beziehungsweise Spitzböden, Kellerschächte und Kriechkeller mit einer lichten Höhe von weniger als 1,25 Metern.
  • Bereiche, die ausschließlich für die Wartung, Inspektion und Reparatur von Baukonstruktionen und technischen Anlagen genutzt werden.
  • Bereiche unter baulichen Hohlräumen, zum Beispiel über abgehängten Decken: Hierunter fallen Treppenhäuser und Treppenläufe, die für den Zugang zu den Geschossen des Gebäudes benötigt werden.
  • Freiflächen: Hierunter fallen Flächen im Freien wie Balkone, Terrassen, Loggien oder unüberdachte Veranden.
  • Dekorative Vor- oder Rücksprünge an den Außenbereichen.
  • Außentreppen

Warum ist die Bruttogrundfläche so wichtig?

Die BGF ist eine wichtige Kennzahl für die Planung und Bewertung von Gebäuden aus verschiedenen Gründen:

  • Kostenschätzung nach DIN 276: Die BGF ist eine wichtige Grundlage für die Kostenberechnung von Bauprojekten. Sie ermöglicht es ArchitektInnen die Baukosten, Betriebskosten und Wertentwicklung von Gebäuden zu planen und zu kalkulieren.
  • Planung von Gebäudenutzung: Die BGF gibt Auskunft darüber, wie groß ein Gebäude ist und wie viel Raum für bestimmte Funktionen zur Verfügung steht.
  • Vergleichbarkeit von Gebäuden: Die BGF ermöglicht es, Gebäude hinsichtlich ihrer Größe und Nutzbarkeit zu vergleichen.
  • Statistische Erfassung: Die BGF ist eine wichtige Größe für die statistische Erfassung von Gebäuden. Sie ermöglicht es, Daten über die Größe und Nutzung von Gebäuden zu sammeln und auszuwerten, um beispielsweise den Bedarf an Wohn- oder Gewerbeflächen zu ermitteln.
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Ferdinand Witt-Dörring
veröffentlicht am
September 14, 2023
Verfasst von

Ferdinand Witt-Dörring kommt aus Österreich, hat einen Master of Science in Innovation & Entrepreneurship und ist gelernter Tischler. Er hatte schon früh ein großes Interesse daran die Baubranche zu digitalisieren und wurde zum Mitgründer von Compa - eine AVA Software für ArchitektInnen und BauleiterInnen.

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