Herzlich Willkommen zu unserem zweiten Blog Post der neuen Blog-Serie über das Themengebiet: “Selbständigkeit für ArchitektInnen”. In unserem ersten Artikel haben wir uns die grundsätzlichen Voraussetzungen für die Selbständigkeit als ArchitektIn näher angeschaut. In der heutigen Ausgabe dreht sich alles um den nächsten, entscheidenden Schritt: wie finde ich meinen ersten Kunden bzw. meine erste Kundin?
Bevor es aktiv auf Kundensuche gehen kann, stellt sich für jede/n, frisch selbständig gewordene/n ArchitektIn die Frage: worauf will ich mich eigentlich fokussieren? Welche Leistungen kann bzw. will ich anbieten? Wie will ich mich positionieren?
Eine klare Richtung bzw. Positionierung hat einige Vorteile. Alleine in Deutschland gibt es mehr als 140.000 ArchitektInnen. Das Ziel ist es sich von der Masse an Konkurrenz abzuheben. Je genauer klar ist welche Leistungen angeboten werden können, bzw. in welchen Themengebieten Stärken und spezielles Wissen vorliegt, desto einfacher können genau diese Stärken in Marketing und Vertrieb beworben werden. Darüber Hinaus sollten folgende Fragen geklärt werden:
Eine gute Positionierung ist der erste wichtige Schritt zur Kundenakquise. Akquise ist für die meisten ArchitektInnen ein Dauerthema. Vor Allem am Anfang kann es durchaus schwierig sein neue Projekte zu finden und dann auch zu gewinnen. Mit der Anzahl an absolvierten Projekten steigt natürlich die Bekanntheit, die Chance auf Weiterempfehlung und die Möglichkeit abgeschlossene Projekte als Referenz vorzulegen. Oft starten frische selbständige ArchitektInnen direkt mit einem Projekt von Freunden oder der eigenen Verwandtschaft. Trotzdem ist es ratsam von Anfang an nach weiteren bzw. nächsten Projekten zu suchen, da dies aufwändig ist und oft Zeit braucht.
Die Antworte zu den Fragen, die sich jede/r ArchitektIn im Zuge der Positionierung stellen sollte, sind ein guter Startpunkt für das Erstellen einer Webseite. Die Webseite ist oft der erste Kontaktpunkt mit potentiellen Kunden und Kundinnen. Sie ermöglicht es Bauherren und anderen Interessenten, sich über angebotene Leistungen, abgeschlossene Projekte und Referenzen zu erkundigen. Die Wichtigkeit der Webseite sollte nicht unterschätzt werden. Immer mehr Bauherren, vor Allem im privaten und gewerblichen Bereich suchen und finden ihre Auftragnehmer online. Ein professionelles Auftreten, mit einer gut ausschauenden Webseite hilft, um von Anfang an einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Nur die Webseite alleine wird in den meisten Fällen, vor Allem am Anfang, nicht ausreichen um zahlreiche neue Projekte zu finden. Jetzt geht es darum, so schnell wie möglich die eigene Bekanntheit zu steigern. Das Internet bildet dafür mehrere Möglichkeiten an:
Bauen (vor Allem im privaten Sektor), ist etwas sehr aufregendes und emotionales. Bauherren investieren viel Zeit und Geld und haben (logischerweise) hohe Erwartungen. ArchitektInnen sind der engste Partner der Bauherren während des Projektes und übernehmen viel Verantwortung. In den meisten Fällen sind sie von Anfang bis Ende am Projekt beteiligt und sind in fast alle relevanten Entscheidungen involviert. Vertrauen ist in dieser ‘Beziehung’ das A und O. Deswegen suchen Bauherren ihren/seine ArchitektIn oft im eigenen Netzwerk bzw. wählen jemanden aus der ihnen direkt empfohlen wurde.
Deswegen ist es sehr wichtig, sein eigenes Netzwerk, von Anfang an aufzubauen und zu pflegen. Weiß mein Umfeld das ich mich selbständig gemacht habe? Kenne ich jemanden der gerade nach Hilfe für sein Bauprojekt sucht?
Eine große Hilfe können dafür soziale Netzwerk wie LinkedIn, Facebook, Instagram, etc. sein. Das Erstellen eines Benutzerkontos ist auf diesen Kanälen gratis und durch das Hochladen von Fotos und Beschreibungen können damit einfach und schnell relevante Inhalte mit dem eigenen Netzwerk geteilt werden.
Eine weitere Möglichkeit, potentielle Projekte und Bauherren zu finden bieten Messen. Hier können sogar zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Erstens profitieren ArchitektInnen von den vielen Messebesucher, die kurz vor der Planung / Bau eines Objektes stehen und zweitens können sich ArchitektInnen bei den ausstellenden Firmen über Trends und neue Innovation informieren. Da es eine große Auswahl an Messen gibt, lohnt es sich, vorab zu recherchieren, welche Messe am meisten Potential hat. Oft kann eine kleine, regionale Messe zu mehr und mehr relevanten Kontakten führen, als die ganz großen, internationalen.
Der erste Kunde bzw. die erste Kundin ist gefunden. Jetzt geht es an die Arbeit. Dabei entstehen unglaublich viele Fragen:
Dies und mehr erfahrt ihr in unserem nächsten Blog.
Ferdinand Witt-Dörring kommt aus Österreich, hat einen Master of Science in Innovation & Entrepreneurship und ist gelernter Tischler. Er hatte schon früh ein großes Interesse daran die Baubranche zu digitalisieren und wurde zum Mitgründer von Compa - eine AVA Software für ArchitektInnen und BauleiterInnen.